Über uns

Liebe Leserin, Lieber Leser !

Das Neusser Sappeur – Korps ist zwar das kleinste, dafür aber auch das farbenprächtigste und am exaktesten auftretende Korps im großen Neusser Schützenregiment.

Dies allein soll schon Grund genug sein sich allen Interessenten im Internet einmal vorzustellen, damit Sie sehen, wer und wie wir sind. In all den Jahren seines Bestehens ist immer wieder versucht worden das Sappeur-Korps zu kopieren, was aber bis heute niemandem auch nur annähernd gelungen ist, weder im Aussehen noch im Ansehen.

Lesen Sie sich daher einmal diesen Artikel in aller Ruhe durch und Sie werden feststellen, dass Sappeure auch nur Menschen sind, Menschen wie jeder andere Bürger unserer Stadt auch.
Wenn Sie sich in unserer heutigen modernen und so schnelllebigen Zeit einmal die Mühe machen und einen Sappeur fragen, warum er im Sappeur - Korps ist, dann werden Sie mit Sicherheit die gleiche Antwort erhalten, die Sie vor über 175 Jahren auch erhalten hätten : Für de Freud. Denn Freude geben, das heißt doch selbst Freude haben und damit ist eigentlich alles gesagt.

Seit Gründung vor über 175 Jahren marschiert an der Spitze des Neusser Schützenregiments das Sappeur – Korps. Es ist, wie anfangs erwähnt, das kleinste Korps in unserem Regiment. Nach dem Grenadier-Korps und dem Jäger-Korps, die 1823 mit an der Wiege des Vereins standen und nach dem Reiter-Korps von 1828, steht es hinsichtlich des Alters an vierter Stelle. Gründe, die zu seiner Entstehung geführt haben, sind nicht deutlich auszumachen, nur das eine steht fest : Im Gründungsjahr schloss das Schützenfest mit einem Defizit ab, und es gibt Anzeichen dafür, dass die Formierung und Uniformierung eines neuen Korps, eben der Sappeure, daran nicht ganz unbeteiligt war.

Nur sieben Jahre jünger als der Neusser Bürger – Schützenverein, kann das Neusser Sappeur – Korps von 1830 auf eine bewegte und bewegende Zeit zurückblicken. Über 175 Jahre bestimmen Mitglieder des Sappeur – Korps nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern auch manchmal die des Neusser Schützenfestes. Vom ersten Hauptmann des Jahres 1830, dessen Name uns leider nicht überliefert ist, bis zum heutigen Hauptmann Rolf Busch gilt aber immer noch : Die Bewahrung von Tradition – als das älteste Sappeur – Korps nah und fern – und das hohe Engagement für die Bevölkerung, war und ist den Neusser Sappeuren aus christlicher Überzeugung und die Verbundenheit zum Neusser Stadtpatron St. Quirin, ein Bedürfnis.

Gleichzeitig bilden die Sappeure mit ihren Familien und Freunden eine kameradschaftliche Gemeinschaft, bei der auch das Feiern nicht zu kurz kommen darf. Immer wieder wird lobend darauf verwiesen, dass neue Mitglieder nicht nur marschierfest sondern auch trinkfest sein sollen, eben ihren ganzen Mann stehen müssen, wie es so schön heißt.
Das ein adrettes und tadelloses Auftreten gilt, davon können sich alle Zuschauer vom Fackelzug, über die prächtige Königsparade und den Nachmittagsumzügen bis zum Dienstagabendumzug überzeugen. Wie in allen anderen Korps des Neusser Bürger – Schützenvereins bestimmt zwar das große Schützenfest das Leben des Sappeur – Korps, allerdings sind die vier Tage um den letzten Sonntag im August nicht der einzige Treff im Schützenjahr. Zahlreiche Treffen, vorschützenfestliche Veranstaltungen und Feste machen das ganze Jahr über die Sapppeurfamilie aus. Das Neusser Sappeur – Korps kann zu Recht stolz auf seinen Beitrag zum Schützenfest und zur Neusser Heimatgeschichte sein.

Eine nicht zu unterschätzende Rolle nehmen im Neusser Sappeur – Korps die Ehefrauen und Partnerinnen der Sappeure ein, kurz die Sappeurdamen genannt. Ihr Mitwirken beschränkt sich nicht auf ihre gewohnten familiären und beruflichen Obliegenheiten, sondern sie nehmen wie alle Nüsser Röskes eine gewichtige Aufgabe war. So sind sie unter anderem verantwortlich für das stattliche Outfit der Sappeure zum Schützenfest.
Zu erwähnen ist aber auch, dass auf die Anwesenheit und Teilnahme ehemaliger Sappeure, die aus Gründen ihres Alters oder Krankheit aus dem aktiven Dienst ausscheiden mussten und der Witwen der verstorbenen Sappeure bei jeder Gelegenheit großer Wert gelegt wird. Auch dadurch leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Festigung und Beständigkeit des guten Korpsgeistes und damit zum dauerhaften guten Einvernehmen unter den Sappeuren ungeachtet deren beträchtlichen Altersunterschiede.

Wie leuchten doch die Augen der jungen und auch älteren Schönen, wenn das schmucke, elegante Korps durch die Strassen unserer Heimatstadt marschiert und sofort sammeln sich Bürgerinnen und Bürger auf Straßen und Plätzen. Das Korps ist eben doch eine Zierde, wenn nicht sogar die Zierde des Regiments. Und jeder echte Neusser weist mit Stolz die Besucher auf dieses schneidige Korps hin.
Und was dort auf den Strassen, dort auf den Plätzen, die Herzen höher schlagen lässt und zu glühender Begeisterung entfacht, das pflanzt sich fort in jedem Neusser Kinde und wird so zum unversiegbaren Brunnen der Liebe für das einzig dastehende Neusser Schützenfest.

1830, da fing also alles mit 9 Sappeuren an. Heute steht in den Statuten des Korps, dass die Mannzahl zwischen 19 und 25 Mann variieren darf. 19 Sappeure sollen es mindestens sein, damit das Korps auch all seinen Verpflichtungen an den Schützenfesttagen nachkommen kann. 25 Mann darf es nicht überschreiten, weil für mehr als 24 Mann in einer Reihe bei der Parade der Markt keinen Platz bietet, denn das Korps bietet schon ein eindrucksvolles Bild, wenn es bei der Königsparade farbenprächtig in schnurgrad ausgerichteter Phalanx in einer Reihe über die ganze Breite des Marktes defiliert. Ein Bild, das immer wieder den spontanen Beifall der Zuschauer herausfordert.
In den letzten Jahren ist auch das Sappeur- Korps nicht von harten Schicksalsschlägen verschont geblieben. So verloren wir durch einen tragischen Unglücksfall unseren Feldwebel, zwei Kameraden mussten wegen schlechter Gesundheit ihren Dienst quittieren und zwei Kameraden traten wegen ihres hohen Alters in den passiven Dienst, das heißt, auch sie können mehr oder weniger nicht mehr an den Umzügen teilnehmen.
Und so hat sich die stattliche Zahl der Marschierer in den letzten zwei Jahren von 23 auf 17 reduziert. Das Sappeur – Korps sucht den einen oder anderen, oder den einen und anderen Mann, der in unsere Gemeinschaft passt. Männer, für die Freundschaft und Kameradschaft noch etwas bedeutet in unserer Zeit, für die Pünktlichkeit, Disziplin, Ordnung und Sauberkeit nicht nur leeres Geschwätz ist. Wenn jemand alle diese Eigenschaften besitzt, dann ist er bei uns herzlich willkommen und sollte sich bei uns melden.

Wenn Sie sich die Frage stellen, was sind das überhaupt für Menschen, die da an drei Tagen im Jahr sich in eine blau weiße Uniform schmeißen, sich eine Axt unter den Arm klemmen und in Reih und Glied mit Marschmusik durch die mit Fahnen geschmückten Strassen unserer Heimatstadt marschieren, so lautet die Antwort: Sappeure, das sind Menschen wie Sie und ich: Auszubildende, Facharbeiter, selbstständige Handwerker, Technokraten, Bürokraten oder auch Akademiker.

Einmalig aber sind diese Menschen, die das Korps hochhalten, das Brauchtum pflegen, für sich und andere den Frohsinn auch an trüben Tagen wählen und dabei viele Mühen auf sich nehmen.
Dieses Korps wird auch weiterhin blühen und gedeihen, wenn die Sappeure es nur gemeinsam wollen, wenn sie die Freude höher schätzen als den Ärger und den Spaß mehr lieben als den Streit.

Herzlichst, Ihre Sappeure